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Karl-Franzens-Universität Graz

Institut für Antike

Das Institut für Antike vereint seit Oktober 2019 die traditionellen Institute für Alte Geschichte, Archäologie und Klassische Philologie sowie das für übergreifende Forschungsprojekte 2010 geschaffene Zentrum Antike.

Grazer Vergleichenden Arbeiten (GVA)

am Institut für Antike der Universität Graz

Von der Entstehung der Frühen Hochkulturen im Mittelmeerraum und im Vorderen Orient bis zum Untergang des Imperium Romanum wird Antike an der Universität Graz in ihrer geografischen, historischen, kultur- und literaturgeschichtlichen sowie sprachlichen Vielfalt als ganzheitlicher Raum betrachtet, in dem die Grundlagen für die europäische Kultur und somit wesentlich für die moderne Welt gelegt worden sind.

In diesen Forschungsfokus sind auch Nachbar- und Nachfolgekulturen und die Antikenrezeption integriert.

Die Reihe ‟Grazer Vergleichende Arbeiten” wurde 1988 von Ass.-Prof. i.R. Dr. Christian Zinko (unter dem Namen: Arbeiten aus der Abteilung ‟Vergleichende Sprachwissenschaft” Graz) begründet und beinhaltet monographische Arbeiten und Sammelschriften aus dem Bereich der vergleichenden-historischen und indogermanischen Sprachwissenschaft, der Kulturkunde und Altertumswissenschaft und der Antike.

Koordinatorin &
Mitherausgeberin der Reihe

Ass.-Prof. Mag. Dr.phil.
Michaela Zinko

E-Mail: michaela.zinko@uni-graz.at

(c) Fotostudio44
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Lehre

In der Lehre werden die für den Arbeitsmarkt maßgeschneiderten und laufend in den Lehrplänen aktualisierten BA- und MA-Studien in Alter Geschichte, in Archäologie und in Klassischer Philologie sowie die Lehramtsstudien Griechisch und Latein angeboten. Das Doktoratsstudium in allen drei Fächern wird in fächerübergreifender Weise in einem Doktoratsprogramm „Antike Kulturen des Mittelmeerraumes“ in enger Verbindung mit Bibelwissenschaft, Religionswissenschaft und Römischem Recht betreut.

Interview mit dem Leiter des Instituts
Univ.-Prof.Dr.habil. Wolfgang Spickermann:

Herr Prof. Spickermann, womit beschäftigen Sie sich gerade als Leiter des Instituts für Antike der Universität Graz?

Derzeit leite ich mehrere Forschungs- und Ausbildungsprojekte, darunter die Internationale Graduiertenschule ‟Resonante Weltbeziehungen in sozio-religiösen Praktiken in Antike und Gegenwart” zusammen mit dem Max Weber Kolleg der Universität Erfurt und ‟Keltische Götternamen in den Inschriften der römischen Provinzen Germania Inferior und Superior”. Zusammen mit Kolleg:innen des Universalmuseums Joanneum und unseres Instituts kuratiere ich zur Zeit die Ausstellung ‟Eulen nach Athen tragen. Münzen des antiken Griechenlands”. Außerdem beende ich gerade mehrere Forschungsarbeiten insbesondere zur antiken Religionsgeschichte.

2. Was macht die Forschung am Institut für Antike der Universität Graz einzigartig? Welche Schwerpunkte gibt es?
Besonders am Institut für Antike ist, dass die ehemaligen eigenständigen Institute für Alte Geschichte und Altertumskunde, für Archäologie und für Klassische Philologie in einem Institut vereint sind. Damit können von der Entstehung der frühen Zivilisationen im Mittelmeerraum, in Kleinasien und im Alten Orient bis zum Untergang des Imperium Romanum die vielfältigen Themenbereiche der Antike an der Universität Graz als Ganzes in ihrer geografischen, historischen, archäologischen, kulturellen und sprachlich-literarischen Vielfalt untersucht werden.

3. In vier Worten: Wie charakterisieren Sie das Institut für Antike?
Forschungsstark ─ interdisziplinär ─ Qualitätslehre (auch über die Universität hinaus) ─ weltoffen.

4. Das Institut für Antike veröffentlicht die Grazer Vergleichenden Arbeiten im Leykam Verlag. Welche dieser Publikationen nimmt für Sie einen persönlichen Platz ein und warum?
‟Der antike Mensch im Spannungsfeld zwischen Ritual und Magie”. Hrsg. von Christian und Michaela Zinko 2015, da dies der erste Band ist, an dem ich nach meinem Wechsel von Erfurt nach Graz 2013 hier in Graz mitwirken durfte.

5. Wie haben Sie die bisherige Zusammenarbeit bei Publikationen mit Leykam erlebt?
Professionell und immer ergebnisorientiert.

6. Wie prägt das Studium der Antike Ihren Blick auf die heutige Welt und Zeit?
Viele Dinge, die uns heute unmittelbar berühren: Pandemien, Kriege, Naturkatastrophen sind auch für die Antike häufig überliefert. Manche Strategien, damit umzugehen, ähneln unseren heutigen, manche unterscheiden sich aber auch deutlich. Jedenfalls lässt das Studium der Antike den Blick auf die heutige Welt ein wenig differenzierter werden, da wir es in der Antike in der Regel mit abgeschlossenen Prozessen zu tun haben, die wir von Anfang bis Ende betrachten können. Das hilft, heutige Entscheidungsprozesse in Bezug auf Ihre Konsequenzen besser zu beurteilen. Der Mensch lernt leider zu wenig aus der Geschichte, manche Fehler wiederholen sich, doch bleibt die Hoffnung, dass sich die menschliche Zivilisation trotz aller Widrigkeiten, wie in der Antike auch, letztendlich als widerstandsfähig erweist.

Viele Dinge, die uns heute unmittelbar berühren: Pandemien, Kriege, Naturkatastrophen sind auch für die Antike häufig überliefert. Manche Strategien, damit umzugehen, ähneln unseren heutigen, manche unterscheiden sich aber auch deutlich. Jedenfalls lässt das Studium der Antike den Blick auf die heutige Welt ein wenig differenzierter werden, da wir es in der Antike in der Regel mit abgeschlossenen Prozessen zu tun haben, die wir von Anfang bis Ende betrachten können. Das hilft, heutige Entscheidungsprozesse in Bezug auf Ihre Konsequenzen besser zu beurteilen. Der Mensch lernt leider zu wenig aus der Geschichte, manche Fehler wiederholen sich, doch bleibt die Hoffnung, dass sich die menschliche Zivilisation trotz aller Widrigkeiten, wie in der Antike auch, letztendlich als widerstandsfähig erweist.

Publikationen

Herausgegeben von: Christian Zinko & Michaela Zinko
Verantwortliche Redaktion: Michaela Zinko, michaela.zinko@uni-graz.at

Die ‟Grazer Vergleichenden Arbeiten” sind aktuell am Institut für Antike der Universität Graz beheimatet und Teil der Publikationsreihen am Institut.

Reihenüberblick

Band 1
Akten der 13. Österreichischen Linguistiktagung Graz. Hrsg. Von Christian Zinko. 1988.

Band 2
Fritz Lochner von Hüttenbach: Die römerzeitlichen Personennamen der Steiermark. Herkunft und Auswertung. 1989.

Band 3
Uto von Melzer: Erzählungen aus Persien. Persische Prosa aus elf Jahrhunderten. Hrsg. von Nosratollah Rastegar. 1991.

Band 4
Akten des Melzer-Symposiums 1991. Veranstalter aus Anlaß der Hundertjahrfeier indo-iranistischer Forschung in Graz. Hrsg. von Walter Slaje und Christian Zinko. 1992.

Band 5
Uto von Melzer: Safarnāme. Das Reisetagebuch des persischen Dichters Nāṣir-i Ḫusrau. Aus dem Persischen übersetzt. Hrsg. von Manfred Mayrhofer. Bearbeitet, editiert und mit einem Nachwort versehen von Nosratollah Rastegar. 1993.

Band 6
Michaela Wolf: Hugo Schuchardt Nachlaß. Schlüssel zum Nachlaß des Linguisten und Romanisten Hugo Schuchardt (1842-1927). 1993.

Band 7
Walter Slaje: Bhāskarakaṇṭhas Mokṣopāya-Ṭīkā. Ein Kommentar in der Tradition der kaschmirischen Yogavāsiṣṭha-Überlieferung. 2. Prakaraṇa. (Mumukṣuvyavahāra). 1993.

Band 8
Uto von Melzer ─ Vincenz Ritter von Rosenzweig: Nie ist wer liebt allein. Mystische Liebeslieder aus dem Dīwān-i Šams von Maulanā Ğalāluddīn Rūmī. Aus dem Persischen übersetzt von Uto von Melzer und Vincenz Ritter von Rosenzweig. Bearbeitet und mit einem Anhang versehen von Monika Hutterstrasser. Hrsg. und mit einem Vorwort versehen von Nosratollah Rastegar. 1994

Band 9
Studia Onomostica et Indogermanica. Festschrift für Fritz Lochner von Hüttenbach zum 65. Geburtstag. Hrsg. von Michaela Ofitsch und Christian Zinko. 1995.

Band 10
Ivo Hajnal: Der lykische Vokalismus. Methode und Erkenntnisse der vergleichenden anatolischen Sprachwissenschaft, angewandt auf das Vokalsystem einer Kleincorpussprache. 1995.

Band 11
Eros, Liebe und Zuneigung in der Indogermania. Akten des Symposiums zur indogermanischen Kultur- und Altertumskunde in Graz. Hrsg. von Michaela Ofitsch. 1997.

Band 12
Agnes Korn: Metrik und metrische Techniken im Ṛgveda. Streckformen in Trimeterversen. 1998.

Band 13
Die Rolle des Weiblichen in der indischen und buddhistischen Kulturgeschichte. Akten des religionswissenschaftlichen Symposiums ‟Frau und Göttin” in Graz. Hrsg. von Manfred Hutter. 1998.

Band 14
Monika Hutterstrasser ─ Uto von Melzer: Rumi. Rubācīyāt. Mondschöner, schlafe nicht! 102 mystische Vierzeiler von Maulanā Ğalāluddīn Rūmī. Aus dem Persischen übersetzt von Monika Hutterstrasser und Uto von Melzer. Mit einem Anhang versehen von Monika Hutterstrasser, hrsg. und mit einem Vorwort versehen von Nosratollah Rastegar. 1999.

Band 15
125 Jahre Indogermanistik in Graz. Festband anläßlich des 125jährigen Bestehens der Forschungsrichtung ‟Indogermanistik” an der Karl-Franzens-Universität Graz. Hrsg. von Michaela Ofitsch und Christian Zinko. 2000.

Band 16
Stefan Niederreiter: Morphologische Varianz und semantische Konkurrenz: Verbalabstrakta im Ṛgveda. 2001.

Band 17
Novalis Indogermanica. Festschrift für Günter Neumann zum 80. Geburtstag. Hrsg. von Matthias Fritz und Susanne Zeilfelder. 2002.

Band 18
Susanne Zeilfelder: Eznik von Kolb. Ełc ałandocc. Band 1: Text und Übersetzung. Band 2: Kommentar und Glossar. 2004.

Band 19
Thomas Oberlies: A Historical Grammar of Hindi. 2005.

Band 20
RIVELEX. Rigveda-Lexikon. Von Thomas Krisch. Band 1: Wörter beginnend mit ‟a”. Unter Mitarbeit von Christina Katsikadeli, Stefan Niederreiter und Thomas Kaltenbacher. 2006.

Band 21
Fritz Lochner von Hüttenbach: Ortsnamen in der Steiermark. Zur Herkunft und Deutung von Siedlungs-, Berg-, Gewässer- und Flurbezeichnungen. 2008.

Band 22
Bettina Bock: Die einfachen thematischen Präsentien in der dritten Konjugation des Lateinischen. 2008.

Band 23
Ralf Vollmann: Descriptions of Tibetan Ergativity. A historiographical account. 2008.

Band 24
Fritz Lochner von Hüttenbach: Steirische Gewässernamen deutscher Herkunft. Erforschung und Erklärung der bairischen Benennungen von fließenden und stehenden Wässern. 2009.

Band 25
Fritz Lochner von Hüttenbach: Kleine Arbeiten zur Ortsnamenkunde des Ostalpenraumes (1962-2002). Hrsg. von Ewa Jakus-Borkowa. 2012.

Band 26
RIVELEX. Rigveda-Lexikon. Von Thomas Krisch. Band 2: Wörter beginnend mit anderen Vokalen als ‟a”. Unter Mitarbeit von Christina Katsikadeli, Stefan Niederreiter, Konstantinos Sampanis, Sabine Ziegler, Thomas Kaltenbacher, Alexandra Hörlberger. 2012.

Band 27
Niederreiter, Stefan: Verba dicendi im Rigveda. Eine Wortfelduntersuchung im Altindischen. 2014.

Band 28
1. Grazer Kolloquium zur lndogermanischen Altertumskunde: Der antike Mensch im Spannungsfeld zwischen Ritual und Magie. Internationales Kolloquium. Hrsg. von Christian Zinko & Michaela Zinko unter Mitarbeit von Berenike Kainz. 2015.

Band 29
Fritz Lochner von Hüttenbach: Lexikon steirischer Ortsnamen von A–Z. Die Deutung der Siedlungsbenennungen mit ausgewählten Berg-, Flur- und Gewässernamen. Band 1: A – L, Band 2: M – Z. 2015.

Band 30
17. Grazer Althistorische Adventgespräche: Krieg und Ritual im Altertum. Graz, 14.–15. Dezember 2017. Herausgegeben von Michaela Zinko unter Mitarbeit von Verena Reiter. 2020.

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Michaela Zinko

Ass.-Prof. Mag. Dr.phil.